
Die Entwicklung von BesTec® Deckwerken
Ende der achtziger Jahre wurde Bestmann Ingenieurbiologie seitens des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) auf die Möglichkeit angesprochen, nicht korrodierende Materialien und ein bereits unabhängig vom Einbauort befüllbares System zu entwickeln.
Im Vorwege hatte es Probleme mit gebrochene Drähten gegeben, die zu Verletzungen im u.a. im Fischbeständen führten. Aber auch die Verwendung der Zinkbeschichtung wurde teilweise kritisch gesehen. Die Vorproduktion großflächiger Matten und deren Transport an den Einbauort war problematisch bis unmöglich, z.B. durch Verformung und Beschädigung der Drähte.
Im Hause Bestmann wurden dann die BesTec® Kammerdeckwerke© entwickelt, zunächst auf Basis von PE Netzen in geknoteter Ausführung, welche später durch Spezialnetze aus PP ersetzt wurden.
In Zusammenarbeit mit Praktikern aus dem Wasserbau (z.B. des WSA) wurde diese neue Deckwerksgeneration dann über mehrere Jahre entwickelt und optimiert.
So wurden u.a. an der Havel über mehrere Jahre die BesTec® Kammerdeckwerke© Typ KDW, bepflanzt und mehrfach aufgenommen, zwecks Prüfung der Wurzelintensität, der Lebensdauer der Netzkästen sowie der Handhabung bei Produktion, Transport und Einbau bzw. Wiederverwendung an verschiedenen Einbauorten.
Bei der Entwicklung, die von entsprechenden Gutachten begleitet wurden, wurde auf die kleinste Klasse (Klasse 0, heute CP45/125) zurückgegriffen, um bei einem hohen monolithischen Verbund der Steine im gekammerten Netzkasten die gleichen Stabilitätsvorgaben zu erreichen, z.B. Schüttdichten von 60 cm, lt. Bundesanstalt für Wasserbau (BAW).
Hierdurch wurde es ermöglicht, nur ca.20-30 cm starke Steinmatten herzustellen, die deutlich erfolgreicher begrünt werden konnten, was gleichzeitig der naturnahen Ufer-und Böschungssicherung entgegenkam.
Die zunächst an Gewässern erster Ordnung eingesetzten KDW Elemente, wurden weiterentwickelt zu vegetativen Deckwerken, die ähnlich wie ArmaFlor® Röhrichtmatten, fertig vorkultiviert und somit begrünt, z.B. 1997 im Rhein bei Walsum eingebaut wurden.
Durch die erfolgreiche Markteinführung und Verwendung eröffneten sich weitere Einsatzmöglichkeiten, z.B. bei Wasser-und Bodenverbänden, Deich- und Sielverbänden und im allgemeinem Wasserbau.
Beispielsweise an Gewässern 2.Ordnung, Fischpässen, Wasserkraftwerken und div. Anwendungen im Hochwasserschutz, in der Anwendung im Retentionsbereich und der Renaturierung wurden jedoch kleinere und ggf. leichtere Deckwerksysteme gewünscht.
Neben der Anwendung zur Sohl- und Böschungssicherung war auch immer die Zielsetzung der Begrünbarkeit im Böschungsbereich.
Hieraus wurden neue Varianten an Netzkästen, Netzschläuchen (für Fußsicherungen als Steinwalzen) und Deckwerksystemen entwickelt, welche nachfolgend detaillierter beschrieben werden.